In Deutschland und den meisten EU-Staaten existiert keine einheitliche gesetzlich vorgeschriebene Schwimmwestenpflicht. Die Pflicht zur Rettungsweste ist jedoch (noch) Ländersache. Deswegen gibt es für einige Bundesländer und andere europäische Länder Vorschriften.
In den Mitgliedstaaten der Europäischen Union und in Deutschland gibt es genaue Vorschriften dahingehend, was als Schwimmhilfe und was als Rettungsweste zu bezeichnen ist. Die Begriffe Schwimmweste und Rettungsweste werden im allgemeinen Sprachgebrauch gerne synonym verwendet, was so jedoch nicht richtig ist.
Ausschlaggebend für die entsprechende Einteilung ist eine entsprechende europäische Norm, die Schwimmhilfen und Rettungswesten in verschiedene Normklassen einteilt. Die meisten Berichte, ganz gleich, ob in den Online- oder Printmedien sprechen jedoch von Schwimmwesten.
Was ist der Unterschied zwischen Schwimm- und Rettungswesten?
Als Schwimmhilfen werden Hilfsmittel klassifiziert, die bei einem Unfall auf dem Wasser das sofortige Untergehen verhindern. Diese Schwimmhilfen haben einen Auftrieb von 50 Newton, was fünf Kilogramm entspricht.
Da diese Hilfsmittel nicht ohnmachtssicher sind, sind sie nur für Gewässer geeignet, in denen schnelle Hilfe zu erwarten ist und für geübte Schwimmer. Ferner dürfen Schwimmhilfen in Westenform nicht mit Schwimmhilfen wie Schwimmflügeln, Schwimmreifen und anderen aufblasbaren Gegenständen verwechselt werden.
Rettungswesten werden in unterschiedliche Normklassen aufgeteilt, die als Leistungsklassen zum Schutz gegen Ertrinken bezeichnet werden. Die niedrigste Normklasse ist die Kategorie 50 mit 50 Newton beziehungsweise 5 Kilogramm Auftriebskraft.
Die Normklasse 100 beschreibt in geschützten Revieren und Binnengewässern verwendete Rettungswesten mit 100 Newton Auftriebskraft, was 10 Kilogramm entspricht. Die nächsthöhere Normklasse 150 erfasst Rettungswesten, die für die Anwendung in allen Gewässern geeignet ist, da diese eine Auftriebskraft von 150 beziehungsweise 15 Kilogramm aufweisen.
Diese Westen sind ohnmachtssicher, jedoch ist darauf zu achten, dass Träger von schwerer, wetterfester Kleidung eher das Bewusstsein verlieren und untergehen können als Träger mit leichter Kleidung.
Rettungswesten der Normklasse 275 mit 275 Newton oder 27,5 Kilogramm Auftriebskraft sind für die Verwendung unter sehr schwierigen Ausgangslagen und auf Hochsee geeignet. Für jede Normklasse werden zudem unterschiedliche Einsatzbereiche angeführt. Die Ohnmachtssicherheit wird von der getragenen Kleidung abhängig gemacht.
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